Elektrifizierung Vinschger Bahn

Am 5. Mai 2005 wurde die Vinschger Bahn wieder in Betrieb genommen und hat mit jährlich 2 Millionen Fahrgästen mittlerweile eine Kapazitätsgrenze erreicht. Angesichts der weiter steigenden Fahrgastzahlen, der häufigen Überfüllungen und aufgrund der für die Dieselzüge hohen Betriebs- und Wartungskosten wird die Vinschger Bahnlinie seit 2016 elektrifiziert.

Südtirol-Takt

Zusammen mit weiteren Bahnprojekten in den anderen Landesteilen Südtirols (Bau der Riggertalschleife und neue Pustertalbahn, Ausbau Meraner Bahnlinie, Bau des Virgltunnels in Bozen) werden die Voraussetzungen für den „Südtirol-Takt“ geschaffen, einem Taktfahrplan mit noch besser aufeinander abgestimmten Fahrten im Halbstundentakt.

Mehr Bahn, mehr Sitzplätze

Die Elektrifizierung der Vinschger Bahnstrecke bringt viele Vorteile. Die Strecke kann künftig mit einer Höchstgeschwindigkeit von 130 km/h befahren werden. Außerdem sind im Vinschgau, genauso wie im restlichen Land, künftig moderne Niederflurzüge unterwegs, die mit bis zu 381 Sitzplätzen pro Zug deutlich mehr Kapazität haben. Dann fährt die Bahn von Mals über Meran und Bozen nach Innsbruck bzw. Lienz.

Geringerer Energiebedarf

Der Energiebedarf der modernen Niederflurzüge liegt bei 9 Gigawattstunden (GWh) pro Jahr. Mithilfe der Rekuperation kann der Verbrauch auf ca. 7 GWh reduziert werden. Durch den Einsatz nachhaltiger Energie (Wasserkraft) ergibt sich ein Einsparpotential von rund 7.800 Tonnen C02.

Viele Schritte

Verlängerung zahlreicher Bahnsteige, Umbau der historischen Remise in Mals für die neuen Züge, Bau der Oberleitung, Errichtung eines Umspannwerkes und eine neue Signalanlage. Viele einzelne Projekte machen zum Schluss das Elektrifizierungsprojekt komplett.

ERTMS/ETCS

Was die Signalanlage betrifft, so kommt im Vinschgau künftig das europäische Zugsicherungssystem ERTMS (European Rail Traffic Management System)/ETCS Level 2 High Density sowie das Daten- und Kommunikationssystem GSM-Railways (GSM-R) zum Einsatz. Diese machen die Steuerung einfacher und die Strecke gerüstet für die Zukunft.

Häufig gestellte Fragen (FAQ)
ETCS Level 2: Was ist das?

ETCS Level 2 ist ein funkbasiertes Zugsicherungssystem. Die Fahrerlaubnis wird über Funk gesendet und dem Fahrer auf einem Display angezeigt (Führerstandsignalisierung). Auf die konventionelle Außensignalisierung mit Lichtsignalen wird verzichtet.

3 Stromarten: Grenzenlos unterwegs

Die elektrischen Triebzüge können drei unterschiedliche Stromarten aufnehmen, denn die Vinschger Bahn fährt mit dem europäischen Standard von 25 kV 50 Hz, das italienische Stromnetz hat 3 kV Gleichstrom und in Österreich wird 15 kV 16,7 Hz verwendet. So können die Züge künftig in ganz Südtirol und über die Grenzen hinaus eingesetzt werden.

Wie schaut es mit dem Schienenersatzdienst mit Bussen aus?

Während der gesamten Zeit der Bauarbeiten und der Sperren der Vinschger Bahn wird ein Schienenersatzdienst mit Bussen angeboten. Alle detaillierten Informationen über aktuelle Fahrpläne sowie über den Schienenersatzdienst können hier nachgelesen werden.

Wer koordiniert die Arbeiten zur Elektrifizierung der Vinschger Bahn?

Die Bauarbeiten werden von der STA – Südtiroler Transportstrukturen AG koordiniert.

Daten & Fakten
Vorteile der Elektrifizierung
  • #SüdtirolPlan: Halbstundentakt
  • Direktverbindung Mals-Bozen-Innsbruck
  • neue Züge, mehr Sitzplätze für die Fahrgäste
  • elektrisch, sicher und bequem
  • staufrei und entspannt
Bereits umgesetzte Projektschritte
  • Verlängerung aller Bahnsteige
  • Bau von Unterführungen und Bahnsteigen (Laas, Spondinig, Marling, Staben)
  • Begradigung einer Teilstrecke bei Laas im Sommer 2019
  • Erweiterung der Remise am Bahnhof Mals
  • Bau eines Umspannwerkes (durch Edyna)
  • Errichtung von 1.500 Oberleitungsmasten
  • Absenkung der Gleise in den Tunnels
Projektschritte: in Arbeit
  • Ankauf neuer Züge (3-System-Züge: für 3 kV, 15 kV, 25 kV
Schienenersatzdienst mit Bussen

Sperre Laas-Mals: 16. Februar bis 25. Oktober 2025
Die Vinschger Bahn ist im Zeitraum vom 16. Februar 2025 bis zum 25. Oktober 2025 im Abschnitt Laas-Mals gesperrt. Während dieser Zeit werden die alten Signalanlagen abmontiert, die neuen Oberleitungen und das neue europäische Zugbeeinflussungssystem ETCS (European Train Control System) installiert, geprüft und zugelassen. Die neuen Elektrotriebzüge beginnen hier ihre Zulassung.

Während der Teilsperre wird ein Ersatzverkehr mit Bussen im Halbstundentakt angeboten (Linie B250). In den Abendstunden bleibt wie bisher die gesamte Bahnlinie Meran-Mals gesperrt. Auch in diesem Fall gibt es einen Ersatzverkehr mit Bussen im Stundentakt.

Sperre Meran-Mals: ab 26. Oktober 2025
Am 26. Oktober 2025 beginnt dann die Vollsperre der gesamten Bahnlinie. Diese Sperre wird voraussichtlich bis Ende März 2026 dauern.


Alle detaillierten Informationen über aktuelle Fahrpläne sowie über den Schienenersatzdienst können hier nachgelesen werden.

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